Portugieser

Portugieser - der unkomplizierte, leichte Rotwein. 

Der Portugieser ist hinsichtlich der Anbaufläche nach dem Spätburgunder und dem Dornfelder die drittwichtigste Rotweinrebsorte in Deutschland. Die Anbaufläche liegt bei etwa 3000 Hektar; das sind ca. 3% Prozent der deutschen Rebfläche. An der Rotwein orientierten Ahr gedeihen auf ca. 70 Hektar Portugiesertrauben. Nachdem sich viele Winzer in den 70er Jahren vom Blauen Portugieser verabschiedet hatten, nahm die Anbaufläche im nachfolgenden Jahrzehnt wieder zu und hat sich in den neunziger Jahren stabilisiert. Die Sorte stellt geringe Boden- und Lagenansprüche, ist allerdings weniger für feuchte und schwere Böden geeignet. Auch mit nährstoffarmen Sandböden kommen die Reben gut zurecht. Treten keine Schäden durch Winterfröste ein, gilt der Portugieser als wüchsig und ertragssicher.

Die Trauben reifen früh und können als Qualitätswein mitunter schon Mitte September geerntet werden. Vielfach wird der Traubenmost umgehend oder nach kurzer Standzeit abgepresst und zu Weißherbst ausgebaut. Die hellrote Farbe legt die Verwendung als Weißherbst nahe. Auch die Rotweine vom Portugieser, meist von hellem rubinrot in der Farbe, sind im Alkohol meist leichter als andere Rotweine. Der Portugieser gilt als unkomplizierter, angenehmer, vollmundiger, süffiger und frischer Schoppenwein. Ohne all zuviel Tannin entwickelt er sich schnell und ist schon im Frühjahr ein harmonischer, gut trinkbarer Wein.

Er kann dann auch etwas kühler (Rosé 9-13° C und Rotwein 14-16° C) angeboten werden. Das verstärkt den erfrischenden Charakter des leichten Rosé- oder Rotweins, der meist eine belebende Säure mitbringt. Im verhaltenen Duft finden wir Anklänge von Beerendüften wie Johannisbeere, Heidelbeere, Himbeere oder Erdbeere, mitunter auch Sauerkirsche oder einen Pfefferton. Der Portugieser kann bei vielen Gerichten ein genügsamer Essensbegleiter sein, zudem hat gerade der Weißherbst als Sommerwein viele Freunde.